
m Rahmen von 15 Abendshows wird ein NachwuchssĂ€nger gesucht, der zum Star aufgebaut werden soll. Unter allen Bewerbern (60 000 allein fĂŒr die erste Staffel) trifft eine Jury (Popstar und Produzent Dieter Bohlen; der damalige Chef der Plattenfirma BMG, Thomas M. Stein; der Radiomoderator Thomas Bug und die englische Musikjournalistin Shona Fraser) eine Vorauswahl; in mehreren Castingrunden wird schlieĂlich auf 30 Kandidaten reduziert, die sich in der Show bewĂ€hren und ab jetzt der Telefonabstimmung durch die Fernsehzuschauer stellen mĂŒssen. Die letzten zehn treten in groĂen Live-Abendshows gegeneinander an. Der jeweils Letztplatzierte scheidet aus, die anderen treten in der nĂ€chsten Sendung mit neuen Liedern an. Die Platzierungsreihenfolge der im Wettbewerb verbleibenden Kandidaten wird nie bekannt gegeben. Die Jury sitzt bei jedem Auftritt und kommentiert ihn, maĂgeblich ist jedoch die Telefonabstimmung. Im groĂen Finale schlieĂlich wĂ€hlen die Zuschauer zwischen den beiden verbliebenen Kandidaten ihren Superstar. Der Gesamtsieger erhĂ€lt einen Plattenvertrag und muss ein Lied singen, das Dieter Bohlen geschrieben hat.
Die Idee war zwar auch in Deutschland nicht neu - die RTL 2-Reihe Popstars hatte bereits zwei erfolgreiche Gruppen hervorgebracht, andere Reihen waren gefloppt -, doch das Vorbild fĂŒr diese spezielle Veranstaltung war die britische Show "Pop Idol", die als "American Idol" auch schon erfolgreich in die USA exportiert worden war. Auch in Deutschland wurde sie eine Quotensensation. RTL zeigte in der ersten Staffel die Zusammenschnitte der Castings samstags um 19.10 Uhr mit guten, aber nicht ĂŒberragenden Quoten. Zu sehen waren darin ĂŒberwiegend Teenager, die mangelndes Talent durch SelbstĂŒberschĂ€tzung zu kompensieren versuchten und von Dieter Bohlen rĂŒde abgefertigt wurden. Erst die Entscheidungsshows mit den Live-Auftritten, samstags um 21.15 Uhr, machten die Show zu einem GroĂereignis, und das trotz der Moderatoren Michelle Hunziker und Carsten Spengemann, der ebenfalls mangelndes Talent durch SelbstĂŒberschĂ€tzung wettmachte.
Weil immer nur ein Kandidat ausschied und die Zuschauer zu den ĂŒbrigen eine Beziehung aufbauen konnten, stieg die Einschaltquote von Woche zu Woche an und gipfelte schlieĂlich bei fast 13 Millionen Zuschauern in der vorletzten Show am 15. Februar 2003, eine Zahl, die das Finale drei Wochen spĂ€ter am 8. MĂ€rz 2003 knapp verfehlte. Die eigentlich auf eine Stunde angesetzten Live-Shows hielten ihre Sendezeit nie ein und ĂŒberzogen in der Spitze um fast eine Stunde. RTL sah es gern, denn auf diese Weise konnten die hohen Quoten ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum gehalten werden. Eine Stunde nach Ende der Show folgten noch einmal 20 Minuten (es war in der Regel gegen Mitternacht), in denen das Abstimmungsergebnis verkĂŒndet wurde. Davon profitierten die Comedyshows KrĂŒger sieht alles und Olm!, die von den Superstars umklammert wurden und ebenfalls Rekordquoten erzielten.